Warum Atomenergie nicht unser Energieproblem lösen kann
„Jetzt ist schon wieder was passiert“ (mit dem die Betreiber nicht gerechnet haben)! So könnte die Schlagzeile – frei nach den Wolf Haas Romanen lauten, wenn das nächste AKW in die Luft fliegt und ihr tausende Jahre strahlendes Gift in die Umwelt in der Umgebung verteilt. Wer konnte schon ahnen dass ein Flugzeug ausgerechnet in ein AKW kracht oder mit einem Erdrutsch dieses Ausmaßes konnten wir (die Betreiber) nicht rechnen. Die Gefahren (Murphys law – was passieren kann passiert auch irgendwann) sind multipel und uns vielleicht noch gar nicht bekannt. Atomkraft ist nicht sicher und gegen alle Eventualitäten kann sich keiner absichern.
Wenn der Wind nicht weht und/oder die Sonne nicht scheint wird kein Strom produziert. Es braucht daher dringend ein Backup für die so genannte Dunkelflaute wenn ruhiges und kaltes Winterwetter lange hält. Aber wer heizt schon seinen Kachelofen im Sommer ein, dass es im Winter warm ist à niemand! Strom muss verbraucht werde, wen man ihn produziert. Neben (Pump)speicherkraftwerken mit ihren starken Peltonturbinen – die man enorm schnell ans Netz bringt, helfen viele thermische Kraftwerke das Stromnetz stabil zu halten. Gasturbinen mit einer Kraft-Wärme Kopplung sind die ideale Lösung. Die Abwärme wird dabei als Fernwärme genutzt und zu den Verbrauchern geleitet. Aber Gas ist meist fossil und kommt (derzeit) aus Russland. CO2 freie Energie zu Nutzen ist daher das oberste Ziel und Atomkraft zu nutzen daher sehr verlockend. Aber Atomkraft ist nur auf den ersten Blick frei von CO2 – aber dazu später mehr.
Atomstrom liefert nur die Grundlast unseres Netzes. Erneuerbare Energien (EE) sind jedoch stark vom Wetter – vor allem Wind und Sonne, Laufwasserkraft weniger – vom Wetter abhängig. Brauchen daher – wie bereits erwähnt – ein Backup. Zudem baut man an einer oft länger als 1 Generation – in Mohovce 3 zum Beispiel 37! Jahre. Selbst wenn die Meiler ans Netz gehen liefern sie nur Grundlaststrom, da ein schnelles hoch- und niederfahren undenkbar ist – und sie liefern Strom auch wenn der Wind weht und die Sonne scheint. Sie verdrängen daher nur EE Strom aus dem Netz.
Der „Brennstoff“ eines AKW ist meist Uran (selten Plutonium oder ähnliches). Doch Uran ist ein endlicher Rohstoff. Die raren Vorkommen werden mittels riesigen Baggern und LKW aus dem Boden geholt und mit Zentrifugen angereichert. All das verursacht Unmengen an CO2 ehe die Brennstäbe an ihren Ort kommen. Weiters ungelöst ist die Frage der Endlagerung. Derzeit wird nur in Finnland eines betrieben – der Rest des Atommülls wird weltweit seit 70! Jahren hin- und hergeschippert und an der Oberfläche bewacht. Zudem könnte der gesamte weltweit fehlende Strom niemals von der Atomindustrie gedeckt werden. Dazu sind schlicht die Rohstoffe nicht da oder so schnell verbraucht, dass Uran verbrannt ist – ehe jeder dieser Meiler gebaut wurde.
Durch den Einsatz von Strom (PKW, Heizen, usw….) wird Energie gespart. Die Umstellung von fossilen Brennstoffen (Benzin Diesel, Öl, Gas, …) auf Elektrizität spart zwar Energie erhöht aber auch den Strombedarf. Um den Bedarf zu decken, auch wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint brauchen wir CO2-neutrale Alternativen. Biogas und Biomasse wäre eine Lösung – wir aber wie Atom- und Kohlestrom das ganze Jahr Rund um die Uhr geliefert um die Kosten zu decken. Kraftwerke müssen daher fürs Stillstehen bezahlt, oder der Preis dementsprechend geregelt werden. Die sinnvollste Lösung ist sicher aus dem Überschuss (meist dann von Windkraft und Sonne) Wasserstoff zu machen, zu Methan karbonisieren und bei Bedarf (Dunkelflaute) wieder zu verbrennen um Strom zu generieren. Der Kohlenstoffkreislauf bliebe erhalten und das Methan (Erdgas besteht fast nur aus Methan) könnte gut in unseren Lagerstätten gelagert werden.
Batteriespeicher glätten kurzfristige Schwankungen mit (Pump)speicherkraft – Methan langfristige Ausfälle via Gasturbinen die dank Kraft-Wärme Kopplung extrem Effizient arbeiten. In der Übergangszeit decken Haushaltsbatterien den Verbrauch und in der warmen Jahreszeit das Lager an Methan aufgefüllt. So könnte die Zukunft aussehen – nicht aber atomar und gefährlich.
Bericht von Thomas Thomas (blumi) am 27.02.2022