Kernkraft – keine Lösung bei Dunkelfaute Österreich hat viel Wasserkraft – im erster Linie durch die
Kernkraft – keine Lösung bei Dunkelfaute
Österreich hat viel Wasserkraft – im erster Linie durch die Donau. Aber was passiert wenn die Quellen rar sind? Bei einem Hochdruckwetter, noch dazu verbunden mit russischer Kälte – ich erinnere an Zwettl 1929 -36,2°C, den kältesten jemals gemessenen bewohnten Ort in Österreich – ist Wasser Eis , die Windräder laufen nicht oder kaum und PV-anlagen sind vereist oder zugeschneit. Oberdrein verhindert der kurze Tag und der Nebel ohnehin eine nennenswerte Produktion. Ist das Wasser einmal fort, bleibt uns nur noch der Import (von Strom) – oder doch nicht? Österreich hat eine Menge von (Pump)speicherkraftwerken.
Aufgrund der tiefe der Anlagen bleibt das Wasser hier flüssig (4°C die größte Dichte von Wasser – aber das wissen vermutlich eh alle). Biogas und Hackschnitzel runden das Programm ab. Bleiben noch die großen Gaskraftwerke (Mellau, Timelkam, Theiß, Simmerring, ….). Aber wer heizt schon seinen Kachelofen im Sommer? Diese Kraftwerke müssen Geld verdienen. Das tun sie aber nur wenn sie ans Netz liefern. Sprich: die müssen auch laufen wenn genug Wind- und/oder Sonnenstrom im Netz ist. Oder man behält sie als Reserve. Das muss aber bezahlt werden – sprich Geld fürs Nichtstun. Das muss den Erneubaren nicht thermischen (Wasser, Wind Sonne) angerechnet werden. Biogas und Hackgut (allen voran Kraft-Wärmekopplung, was überhaupt das Vernünftigste wäre) sind speicherbar und thermisch – also stets verfügbar. Neben den großen gaskrtwerken laufen auch die (noch) kleinen -Anlagen aus Kostengründen durch. Die oemag (Österreichisch Energiemakt AG) bezahlt das ganze Jahr das selbe Geld für Biostrom – egal ob Dunkelflaute oder windiger Sonnnentag. Für all diese Kraftwerke gilt das Gleiche – sie werfen nur Geld ab, wenn sie laufen – auch und vor allem Akws.
Wie also die beschlossene Energiewende schaffen? Sind vielleicht Atomkraftwerke die Lösung? Könnte man Atomkraft nur einsetzen, wenn sie benötigt wird? Nein.
Wie jeder Wasserkocher (in thermischen Kraftwerken wird ja nur Wasser erhitzt um es durch eine riesige Turbine zu jagen) muss ein AKW das ganze Jahr laufen, um Gewinn abzuwerfen. Auch muss Uran beschafft werden (endlicher Rohstoff) und das giftige und fast (in menschlichen Zeiträumen gedacht) ewig strahlende Material gelagert werden. Die kWh aus Hinklepoint kostet etwa 20 Cent – die oemag Vergütung für Sonnenstrom lag bei 2019 bei 7,81 Cent. Aktuell (Jänner 2022) ist dumm wer an die oemag verkauft – die kWh kostet am freien Markt etwa 10 Cent. Das wird sich in den Sommermonaten sicher gewaltig verschieben. Auch Wind kostet bei der oemag nur wenige Cent. Der Wind und die Sonne schicken keine Rechnung – das Bergbauunternehmen schon. Neben den Problemen der Anschaffung des Spaltprodukts und deren Anschaffung sowie der Endlagerung bleibt das Risiko – und man dachte auch vor Tschernobyl und Fukushima dass es keine Risiken mehr gibt, die man nicht im Griff habe – eines Gaus, Stufe 7 der Stufe von Unfällen bei atomaren Anlagen für die Stromerzeugung.Die zahllosenen Unfälle geringeren Ausmaßes bleiben hier unerwähnt (Three Mile Island, Forsmark). Hier eine Liste der schweren Zwischenfälle.
Auch gibt es einen Zusammenhang zwischen AKW-Mitarbeitern und Krebs. In einer Langzeitstudie starben etwa 2% (209) mehr Menschen an Krebs, wenn diese jahrelang im Atomkraftwerk arbeiteten – es brauchte keine erhöhte Dosis dafür – die Mehraufnahme an Sievert über die Jahre reicht. Auch ist die Zahl der an Leukämie erkrankten Babys in der Nähe von Atomanlagen signifikant höher. Auch die Laufzeitverlängerung der bestehen Anlagen birgt ein hohes Risiko. Nicht in Betrieb befindliche Kernreaktoren bieten trotzdem ein hohes Restrisiko eines schweren Zwischenfalls. Das große Risiko beim Transport – egal ob Grundprodukt oder Müll lassen wir hier außen vor.
Was also tun? Zum einen dürfen thermische Kraftwerke nur dann Strom liefern, wenn dieser gebraucht wird, statt WKA abzuschalten. Zum anderen müssen wir auch Kraftwerke fürs nichtun da sein und warten (Reserve) bezahlen. Nur so heizen wir unseren Kachelofen auch nur dann, wenn er benötigt wird. Den CO2 Ausstoß an wenigen Tagen nehmen wir in Kauf, gegen das uneinschätzbar hohe Risiko eines Atomunfalls. Außerdem kann Gas (Wasserstoff karbonisiert) problemlos in unsere natürlichen Gasspeicher (etwa 7km³) gepumpt werden. Damit steht einer entkarbonisierten – auch frei von Atomstrom – Zukunft nichts mehr im Wege.
Bericht von Thomas Thomas (blumi) am 24.01.2022