Wann ist der richtige Zeitpunkt um in Photovoltaik zu investieren?
Wann ist der richtige Zeitpunkt um in Photovoltaik zu investieren?
Preise ändern sich im Laufe der Zeit. Das liegt in ihrem Naturell in der freien Marktwirtschaft. Während die Unterkonstruktion etwa eine Preisgeschichte wie die Inflation hinlegte und die Wechselrichter relativ preisstabil waren (Preis stieg nur wegen technischer Veränderungen – meist notwendig durch den Netzbetreiber) wurden die Module in den letzten Jahren immer billiger. 2019 erreichte der Preis eine gewisse Talsohle – darauf wurden die Module – getrieben vom hohen Energiepreis immer teurer.
Wir sprechen ausschließlich von den gängigsten Dickschicht-Modulen auf Silizium-Basis. Andere Modelle sind für die meisten irrrelevant! Es gibt grundsätzlich zwei Modularte: Poly- und Monokristallin. Polykristalline Module sind in der Regel etwas leistungsschwächer aber viel billiger. Meist erkennt man sie von weitem an ihrem blauen Schimmer. Monokristalline Module sind wegen des relativ günstigen Preises und der höheren Leistungsstärke meist die aktuelle Wahl der Betreiber. Erst bei großen Anlagen (über 20 kW) macht sich der Preisunterschied großartig bemerkbar. Monokristalline Module sind in der Regel schwarz.
De Hauptunterschied liegt in der Züchtung der Kristalle! Während die Kristalle etwas unrein gezüchtet werden können, aber den vollen Platz am Modul ausnützen können (komplett eckig), sind – wie der Name mono schon verrät – die Halbleiter aus einem (runden) und sehr reinem Block gezogen. Man erkennt die runde form an den Löchern (wo nur das meist weiße Laminat durchscheint) im Modul. Besser ausnutzen konnte das die Halbzelle. Durch einen anderen Zuschnitt konnte sowohl der Siliziumkristallblock als auch die Basisfolie besser ausgenutzt werden. Man hatte mehr als 60 Zellen (egal ob poly- oder monokristallin – die Zelle war ja schließlich quadratisch). Man hat (bei Q.Cells 140!) mehr Platz und den konnte man auch Nutzen ehe das Modul laminiert wird.
So hat aktuell ein Modul monokristalliner Module etwa 340 Watt, bei polykristalliner Bauweise etwa 300 Watt (Stand Jänner 2022). Bei einer Anlage mit 5 kW braucht es 17 polykristalline Module während man bei monokristallinen Modulen mit 15 das Auslangen findet bzw. hat bei 18 über 6 kW. Warum gerade 5 kW? Erstens ist es eine gängige Größe, zweitens war oft die Förderung daran gebunden. Viele mit einem relativ kleinen Dach nutzen die ganze Größe für Photovoltaik (macht ja auch Sinn). Früher war die einzelne Zelle – und es wurden meist 60 verbaut – die Basis für die Größe 167 x 100 cm (mit Rand, Abständen und Rahmen). Die neuen Halbzellen machen aber auch andere Größen möglich. Module mit 100 x 200cm wurden gebaut und erhöhten die Leistung dramatisch. Das hat aber auch (gerade in Österreich) auch Nachteile. Größere Module sind einer erhöhten Wind- und Schneelast ausgesetzt! Die dadurch teurere Unterkonstruktion macht den Preisvorteil oft zu Nichte oder verkehrt ihn sogar. Die Fläche bleibt gleich – die benötigten Materialien jedoch mehr.
Bis Ende 2020 wurden neue Anlagen über 5 kW bei der oemag (österreichische Energiemarkt-Aufsicht Aktiengesellschaft) unter 5 bei der KLIEN angemeldet. Man erhielt einmalig 250 Euro je kW (5,5 kW=1.375 Euro) sowie einen garantierten Abnahmetarif je kWh (2019 7,81 ct je kW) auf 10 Jahre garantiert wurde und von der oemag ausbezahlt wurde. Aktuell gibt es keine! Bundesförderung obwohl das EAG beschlossen ist. Höhe der neuen Förderung ist vom Umweltministerium noch nicht ausgearbeitet (so geht Energiewende sicher nicht). Wer aktuell bauen will und eine Förderung in Anspruch nehmen will (also fast jeder) muss sich durch den Dschungel der Landesförderungen kämpfen.
Man weiß noch nicht wie die aktuelle Förderung der Anlage und der Investitionskosten aussehen werden. Aber vermutlich war 2020 da beste Jahr um in Photovoltaik einzusteigen. Anlage 4.400,-- Elektriker 300,-- und Netzbetreiber 150,-- Abzüglich Förderung fast 1400,-- sind Anschaffungskosten (Selbst gebaut: ab ca. 3.500) sind sehr preiswert und in wenigen Jahren rentabel! Batterie, neuer Wechselrichter und Umschaltbox erhöhen nicht nur den Preis sondern auch die Autarkie. Die Zukunft wird es weisen – ein Förderung wird bald nicht notwendig sein. Sonnenstrom ist die günstigste Form der Energiegewinnung (Abgesehen von den großen abgeschriebenen Laufkraftwerken). Der beste Zeitpunkt ist vielleicht überschritten, aber Sonnenenergie ist unsere Zukunft und der richtige Zeitpunkt ist immer.
Bericht von Thomas Thomas (blumi) am 28.01.2022